06.05.2012 Jubiläumskonzert BonaVoce

06.05.2012 Jubiläumskonzert BonaVoce

Am Sonntag, den 6. Mai findet in der Synagoge Binswangen ein a capella Chorkonzert der Chöre „BonaVoce“ und „Chorios“ statt. Beide Chöre stehen unter der Leitung von Michael Finck und haben sich in den letzten Jahren durch hochkarätige Auftritte und erfolgreiche Teilnahme an Wertungssingen und Wettbewerben ihren entsprechenden Platz im Kulturleben des Landkreises und darüber hinaus gefunden.

Im Jahr 2002, vor zehn Jahren also, übernahm Michael Finck den Schulchor des St.- Bonaventura – Gymnasiums und formte durch pädagogisches Geschick, sängerisches Können, anspruchsvolle fördernde Probenarbeit und die Auswahl entsprechend niveauvoller Stücke einen Konzertchor, der bereits Aufführungen wie die „Carmina Burana“ von Carl Orff, „ein deutsches Requiem“ v. Brahms und vielseitige a capella Literatur, etliche Orchester- u. Orgelmessen, sowie Kantaten zur Aufführung brachte. Finck konnte in den letzten Jahren vor allem die Zusammenarbeit mit dem Blue Lake Fine Arts Camp ausbauen, mit welchem auch weiterhin ein reger Austausch geplant ist, und mit dessen Orchester zusammen im Juli 2013 Haydns „Schöpfung“ zur Aufführung kommen wird. Doch auch den Komponisten und Traditionen der Heimatstadt Dillingen fühlt sich der Chor „BonaVoce“ verpflichtet: zum Gedenken an den komponierenden Priester und Leiter des Knabenseminars, Thaddäus Hornung, wird am 17.06. ein Jubiläumsgottesdienst und eine Ausstellung stattfinden. In diesem Rahmen wird in der Basilika die „Missa Festiva“ erklingen, zudem umrahmt „BonaVoce“ die darauf folgende Ausstellungseröffnung.

In der Probenwoche, die dieses Jahr im Südtiroler Pustertal stattfand, hat sich der Konzertchor des „Bona“ ein ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames Programm erarbeitet. Auf dem Programm stehen Stücke zeitgenössischer Komponisten, die teilweise sehr humorvolle Textvertonungen aufweisen. „Sieben Zaubersprüche“ von Buchenberg und die „Animal Crackers“ von Eric Whitacre für Chor und Klavierbegleitung sind solche Stücke, die witzige kurzweiligen Musikgenuss versprechen.

Aus dem Wunsch ehemaliger „Bona“ – Schüler, auch weiterhin auf hohem Niveau im Chor zu singen, ist „CHORios“ entstanden, der mittlerweile zur Städt. Musikschule Gundelfingen gehört. Seit 2004 ist hieraus ein leistungsstarker Chor erwachsen, der weit über die regionalen Grenzen hinaus wirkt und bekannt ist. Nicht zuletzt durch ein stimmiges Konzept, das auch Einzelstimmbildung durch Annette Sailer einschließt, schuf sich das Ensemble ein großes Repertoire an a capella literatur, Oratorien und Messen und verschreibt sich auch gerne mal exponierten Werken vor allem zeitgenössischer Komponisten. Ein 16-stimmiges Stück von S. Kalmer, eine Hexenszenerie aus „Macbeth“ und ein Gloria von Alessandro Kirschner stehen unter anderem auf dem Programm, an dem sich „CHORios“ beteiligt.

Leitung: Michael Finck
Termin: Sonntag, 06. Mai 2012 | 16 Uhr
Ort: Synagoge Binswangen

Konzertplakat:

06.05.2012 a-capella Konzert in Binswangen

06.05.2012 a-capella Konzert in Binswangen

 

Pressetext der Donauzeitung:

CHORios und BonaVoce - Synagoge Binswangen

06.05.2012 – CHORios und BonaVoce – Synagoge Binswangen

Von Animal Crackers und der Jungfer Käthe
Konzert: CHORIOS und Bona-Voce begeistern in der Synagoge

Binswangen | Den akustisch vorzüglichen Raum der Synagoge nutzte Dirigent Michael Finck zu einem Konzert am vergangenen Sonntagnachmittag mit dem Konzertchor des St . Bonaventura Gymnasiums Dillingen und dem Kammerchor der städtischen Musikschule Gundelfingen. Den Zuhörern (unter ihnen der Dirigent des Kreischorverbandes Anton Kapfer) wurde sowohl sängerische Kurzweil als auch hochkarätiges Singen geboten. Der Anlass war das zehnjährige Bestehen von Bona-Voce, das zurecht gefeiert wurde, weil es eine Seltenheit in der schulischen Chorerziehung darstellt. Michael Finck hat eine Sängergemeinschaft geschaffen, die auf gleich bleibendem Niveau agiert, trotz des altersbedingten Ausscheidens vieler seiner Zöglinge. Er kann dies verkraften, weil ihm aus der Unterstufe des Gymnasiums immer wieder neuer geschulter Nachwuchs zugeführt wird. Die wertvolle Chorarbeit konnte beim nachmittäglichen Konzert mit anspruchsvoller Literatur erlebt werden. Michael Finck misstraut dem oberflächlichen Musikzeitgeist, er setzt auf beispielgebende substantielle Chorsätze.

Für seine über 50 Jugendlichen hat er diesmal den Chorschatz des Oberallgäuer Komponisten Wolfram Buchenberg gehoben und dessen animierende Bearbeitungen in den Mittelpunkt gestellt. Mit dem französischen Volkslied „La laine des moutons“ gab es einen erfrischenden Volltreffer. Hier umspielte Nadine Schiffelholz mit der Querflöte eine anregende Melodie, gestützt von der wirkungsvollen Begleitung am Seiler-Flügel durch Deborah Finck. Sie gab auch den Liedern vom Herbst, dem Kuckuck, einem Zauberspruch gestalterisches Profil. Ungleich mehr gefordert war sie in den „Animal Crackers“ von Eric Whitacre. Mit rhythmischer Präzision und feinem Anschlag illustrierte Deborah Finck die ironischen Andeutungen zu Panther, Kuh, Glühwürmchen, Kanarienvogel, Aal und Känguru. Die übersetzten Texte trugen einzelne Schüler vor, während der Chor die charakteristischen Zuordnungen begeisternd erklingen ließ. Im „Pflichtstück“, dem „Gloria“ aus einer Palestrina-Messe, zeigte Bona-Voce stimmliche Präsenz.

A-Cappella-Gesang in staunenswerter Qualität offerierte CHORIOS. Die 15 weiblichen und 11 männlichen Chormitglieder bestachen durch makellose Artikulation, saubere Intonation, homogene Piani, flexible Phrasierung und wenn geboten raumgreifendes, sattes Forte. Kein Wunder, dass das Ensemble am Vortag beim Chorwettbewerb in Kempten einen 1. Platz erzielte. Michael Finck lotete die Schönheiten des unbegleiteten Singens in aller Klarheit, Transparenz und Klangreinheit aus. In den Madrigalen von John Bennet, Joh. Kuhnau, den Volksliedsätzen (Wolfram Buchenberg, Joh. Brahms, dem modernen“ Gloria“ von A. Kirschner, dem „Hosanna“ von Th. Weelkes und Gunther Erdmanns „Tanz mit nicht mit meiner Jungfer Käthen“) strahlte die Chorgemeinschaft Musizierfreude aus, die den hohen Anforderungen an Werktreue wie selbstverständlich gerecht wurde. In allen sechsstimmigen Beiträgen hatte jede Gruppe ob strahlender Sopran, samtener Alt, akzentuierende Tenöre oder schlanke Bässe ihren eigenen, in sich homogenen und vielfach schattierten Klang. Großer Applaus, der mit „The Lord bless you und keep you“ belohnt wurde.