21.03.2008 Karfreitags-Konzert in Lauingen

21.03.2008 Karfreitags-Konzert in Lauingen

Das musikalische „Totengeleit“ in Form der Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz (1636), die im gut besuchten Martinsmünster CHORios am Karfreitagabend aufführte, gab den Eindruck, wie der Mensch in der Marockzeit den Tod verstanden hat.

Das Wissen um das Sterbenmüssen wurde nicht beschönigt, sondern mit der Kraft alttestamentlicher Worte ausgesprochen. „Nacket bin ich vom Mutterleibe kommen, nacket werde ich wiederum dahin fahren“ (Hiob). So beginnt der erste Teil der Begräbnismesse. Bibelsprüche und solistische Teile wechselten einander ab.

Zum zweiten Teil gehörte die Motette „Herr, wenn ich nur dich habe“ (Psalm 73) und abschließend der Lobgesang des Simeon „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren“. Die WErke von Heinrich SChütz vereinen auf einzigartige Weise die polyphone, mehrstimmige Vokalmusik Mitteleuropas mit den Neuerungen der italienischen Musik seiner Epoche, wie zum Beispiel die Einfürhung des Generalbasses. Hier geben Alexandra Finck am Positiv (Truhenorgel) und Tochter Deborah am Cello der Begleitung ein starkes Profil. Die italienische Klangpracht übernahm Schütz mit der Doppelchörigkeit,bei der sich im 2. und 3. Teil der Exequien die 18 Frauen und 10 Männer von CHORios zweimal vierstimmig und fünf- und dreistimmig teilen.

 

Programm:
Musikalischen Exequien (SWV 279) von Heinrich Schütz
geistliche Motetten von Schütz und von Johann Christoph Bach (Fürchte dich nicht)

Die Continuo-Gruppe für die Exequien bestand aus Alexandra Finck an der Orgel und Deborah Finck am Cello.